Historie

ALS DAS ALLES BEGANN…
DIE GESCHICHTE DES AREALS DER ALTEN WAGGONFABRIK IN MAINZ-MOMBACH, DER PHÖNIX-HALLE – UND DER HEUTIGEN HALLE 45

Die HALLE 45, ehemals Phönix-Halle, besteht als Veranstaltungsort beeindruckende 25 Jahre.
Verschwindend gering, betrachtet man sich ihre fast 250-jährige Geschichte.
Sie lässt sich im Wesentlichen in folgende Phasen zusammenfassen:

1777 BIS 1951: WAGGONFABRIK

1951 BIS 1994: PANZERWERK

1998 BIS 2015: PHÖNIX-HALLE 

JANUAR 2015: INITIATIVE „RETTET DEN PHÖNIX“ 

AUGUST 2015: DIE HALLE 45. DER PHÖNIX AUS DER ASCHE

2016 BIS JETZT: H45. UNIVERSE

1777 BIS 1951: NUTZUNG ALS WAGGONFABRIK

1777 gründet Anton Gastl auf dem Gelände in Mainz-Mombach eine kurfürstliche Hofsattlerei. Anfang des 19 Jhd. beginnt die Produktion von Chaisen und Kutschen, die mit zunehmender Industrialisierung vom Eisenbahnwaggon-Bau abgelöst wird.

1845 übernimmt Otto Gastell die Geschäfte und gründet die „Waggonfabrik Gebrüder Gastell“. Neben Eisenbahn- und Straßenbahnwaggons werden Karosserien für Omnibusse und Personenkraftwagen, später auch LKW-Anhängern und -Aufbauten, hergestellt. Das Unternehmen beschäftigte bis 1912 rund 1.200 Mitarbeiter. Nach der Zerstörung des Werksgeländes mit insgesamt 22 Produktionshallen im Zweiten Weltkrieg, war die Phönix-Halle mit Gebäudenummer 6345 der erste Hallenneubau. Die ursprüngliche Produktion lief weiter.

1951 BIS 1994: NUTZUNG ALS PANZERWERK

1953 vergrößert sich das Unternehmen durch einen Zusammenschluss mit der Kölner Omnibus- und Sonderfahrzeugfertigung KHD. Militärische und zivile Fahrzeuge, wie Brandschutz- und Amphibienfahrzeuge, Flugzeugschlepper und Radar-Antennenträger erweitern die Produktion.

1975 kommt es zur Ausgründung der IVECO (Industrial Vehicles Corporation), die die Nutzfahrzeugherstellung umfasst. Sie investiert rund 60 Millionen D-Mark in die Modifizierung der Werksanlagen zu einer modernen Omnibusfabrik mit knapp 2.000 Beschäftigten.

1983 gibt die IVECO den Standort auf und verkauft diesen an die Bundesrepublik Deutschland. Sie stellte das Gelände wiederum der Mainz Industries Panzerwerke GmbH zur Verfügung, die im Auftrag der US-Streitkräfte die Instandsetzung und Modernisierung von militärischen Fahrzeugen betreibt und 1987 mit 5.700 Mitarbeitern das größte und modernste Heeresinstandsetzungswerk außerhalb der USA ist.

Anfang der 1990er Jahre scheitert ein groß angelegtes Konversionsprojekt, das eine Umnutzung der Werkshallen im Bereich der Verkehrstechnologie vorsah. 1994 muss das in MIT (Mainz Industrie Gesellschaft für Umwelt, Transport und Verkehr mbH) unbenannte Unternehmen Konkurs anmelden.

1998 BIS 2015: NUTZUNG DER PHÖNIX-HALLE ALS VERANSTALTUNGSHALLE

Ende der 1990er wird das ursprüngliche Stammwerk der MIT abgerissen, dort befindet sich heute das Wohngebiet „Gonsbachterrassen“.

1998 wird Halle Nummer 6345 zur provisorischen Bühne des Mainzer Staatstheaters und hebt „wie der Phönix aus der Asche“ das kulturelle Leben in Mainz aus der Taufe. Die Phönix-Halle dient seitdem als Veranstaltungsort für unterschiedlichste kulturelle Events wie Konzerte, Theater, Opern, Kabarett, Tanz und Vorlesungen.

2000 kauft die Trierer Wohnbaugesellschaft TRIWO das Gelände. Die Stadt Mainz wird zum Zwischenvermieter. Seit 2008 ist die Berliner BEOS GmbH, eine internationale Investorengruppe, Inhaber des Mombacher Areals und vermietet an Künstler, Handel, Industrie und Logistikunternehmen.  Im Februar 2015 schließen sich die Pforten der etablierten und beliebten Kulturstätte Phönix-Halle und damit das kulturgeschichtliche Kapitel für das Gelände der „Alten Waggonfabrik“ und „Panzerwerke“.

JANUAR 2015: INITIATIVE „RETTET DEN PHÖNIX“ ZUM ERHALT DER PHÖNIX-HALLE ALS EVENTLOCATION

Nach der Bekanntmachung des Aus startet die Initiative „Rettet den Phönix“, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, diesen wichtigen Teil des kulturellen Lebens von Mainz und dem gesamten Rhein-Main-Gebiet zu sichern. Mit dem Konzept „Phönix-Halle 2.0“ sollte der Erhalt und die Modernisierung der Phönix-Halle mit einem Investitionsvolumen von über 2.5 Mio. Euro sichergestellt werden.  Die Betreibergesellschaft Halle 6345 mbH, später Halle 45 GmbH, ist aus der im Februar 2015 gegründeten Initiative „Rettet den Phönix“ hervorgegangen. Neben der Nutzung als Kultur- und Konzerthalle wurde der Fokus für die Zukunft auch auf dem Bereich Corporate Events, wie Konferenzen, Messen und Special Events, gelegt.

HALLE 45 Front s/w

AUGUST 2015: DIE HALLE 45. DER PHÖNIX AUS DER ASCHE

Im August 2015 folgte die Unterzeichnung des Pachtvertrages. Der Neustart konnte beginnen. Die neuen Pächter, die Halle 45 GmbH, konnten sich mit ihrem Vorgänger nicht auf eine Übertragung der Markenrechte an dem Namen „Phönix-Halle“ einigen. Bei der Auswahl des neuen Namens hatten sich die neuen Betreiber bewusst gegen einen Kunstnamen entschieden und zukünftig sollte die Eventlocation auf dem Areal der Alten Waggonfabrik unter der Marke HALLE 45 auftreten.  Der Name bezieht sich auf die interne Gebäudenummer 6345. Die 70 Gebäude auf dem Areal der Alten Waggonfabrik wurden 1983 von der Mainz Industries Panzerwerke durchnummeriert und allen ist die 63 vorangestellt – Da lag die Entscheidung auf der Hand, simpel und eindeutig, gekürzt um die 63 machte HALLE 45. Von da an erinnerte zunächst nur noch der Schriftzug „Phönix Halle“ an der Fassade der Mainzer Veranstaltungshalle an die Vergangenheit.

2016 BIS JETZT: DIE GEGENWART | H45. UNIVERSE

Nach behutsamer Sanierung und umfassender Modernisierung finden in der HALLE 45 seit 2016 wieder Corporate Events, Tagungen und Kongresse sowie Messen und Kulturveranstaltungen statt. Die HALLE 45 hat eine Zulassung von 2.000 Personen. Mittlerweile ist das Location- und Flächenensemble der Halle 45 GmbH auf dem Areal in Mainz-Mombach angewachsen.

Im Jahr 2023 verfügt die Halle 45 GmbH über insgesamt 6.400 qm reine Eventfläche, die sich auf insgesamt fünf Locations mit u.a. 20 Meetingräumen verteilen. Mit der zentralen Location-Kombination aus HALLE 45, Auktionshaus und Turbinenhalle, ist die Attraktivität für Kongress- und Tagungsveranstaltungen immens gestiegen, da die Locations unmittelbar nebeneinander liegen und den rund 1.000 m2 großen Außenbereich einrahmen, der kürzlich um eine fest installierte Sonnenterrasse erweitert wurde. Eine weitere, kleinere Einheit bildet das Kesselhaus gemeinsam mit der Motorenhalle, die mit rund 600 m2 und drei Workshopräumen, die das Raumangebot breiter auffächern. Neuzugang ist die im September 2023 eröffnete „Werkzentrale“, die mit weiteren 180 m² – verteilt auf 5 Meetingräume, das ohnehin schon große Portfolio der HALLE 45 GmbH nochmals erweitert.

Ob Flächenwachstum oder Ideenreichtum – 2023 war kein Ende in Sicht.
Denn bekanntermaßen ist Stillstand der Tod.
In diesem Sinne: To be continued… #2024